Wärmepumpen: Das Wichtigste auf einem Blick
Wärmepumpen: Das Wichtigste auf einem Blick
Wärmepumpen sind ein Schlüssel für wirksamen Klimaschutz. Durch die Nutzung von Umweltwärme tragen sie zur Minderung von CO2-Emissionen bei und mit ihrer ausgereiften Technik können sie auch in Bestandsgebäuden Öl und Gas ersetzen.
Klimafreundlich Heizen
Die Heizung ist der größte Energieverbraucher im Haushalt und verursacht klimaschädliches Kohlendioxid. Eine umweltfreundliche Alternative zu Gas- oder Ölheizungen sind Wärmepumpen: Werden sie komplett auf Basis Erneuerbarer Energien betrieben – der elektrische Energieaufwand also durch Strom aus Erneuerbaren z.B. durch eine eigene Photovoltaik-Anlage gedeckt – erfolgt die Wärmeerzeugung CO₂-neutral und ohne den Einsatz fossiler Brennstoffe wie Gas oder Öl. Ein Großteil der neu gebauten Wohnhäuser nutzt bereits diese Technik. Aber auch in Bestandsgebäuden lassen sich Wärmepumpen effizient einsetzen – das lohnt sich für die Umwelt und für den eigenen Geldbeutel.
Wie umweltfreundlich der Betrieb einer Wärmepumpe ist, hängt davon ab, wie viel Strom die Anlage benötigt, um eine bestimmte Menge an Heizenergie zu erzeugen. Je größer der Anteil grünen Stroms aus regenerativen Energien, desto klimafreundlicher ist der Betrieb der Wärmepumpe. 2023 wurde mit fast 52 Prozent bereits über die Hälfte des verbrauchten Stroms in Deutschland durch erneuerbare Energieträger gedeckt. Kombiniert man eine Wärmepumpe mit einer Photovoltaikanlage, kann das die CO₂-Emissionen weiter absenken.
Wärme aus der Umgebung
Wärmepumpen entziehen die Wärme aus der Luft, dem Boden, dem Grund-, Fluss- oder Abwasser mit Hilfe von Wärmetauschern. Im Gerät wird die Wärme konzentriert und auf ein passendes Temperaturniveau gebracht, um damit Wasser für die Heizung oder die Dusche zu erwärmen. Das Prinzip ist damit das gleiche wie bei einem Kühlschrank, nur umgekehrt: Statt die Wärme aus einem Raum nach draußen zu leiten, wird die Wärme von draußen in den Raum gebracht.
Für Neubauten sind Wärmepumpen inzwischen Standard. Aber auch viele bestehende Gebäude können ohne aufwendige Sanierung auf Wärmepumpen umgerüstet werden. Auch eine Fußbodenheizung ist keine zwingende Voraussetzung. Zu meist können Heizkörper weiter genutzt werden. In anderen Fällen reicht es, größere Heizkörper einzubauen. In schlechter gedämmten Gebäuden können auch hybrid betriebene Wärmepumpen zum Einsatz kommen. Dort wird die Wärmepumpe an besonders kalten Tagen durch einen fossil betriebenen Kessel unterstützt. Nach einer späteren Sanierung der Gebäudehülle kann dieser Kessel stillgelegt werden.
Ein durch das BMWK geförderter individueller Sanierungsfahrplan (iSFP) über die Energieberatung für Wohngebäude (EBW) oder über die Bundesförderung für Energieberatung der Verbraucherzentralen kann Ihnen Orientierung bieten, welche Schritte notwendig sind.
Diese Wärmepumpen gibt es
Verschiedene Typen von Wärmepumpen kommen in der Praxis zum Einsatz. Sie unterscheiden sich darin, woher sie ihre Wärme gewinnen und wie sie die Wärme weitergeben. Luft-Wasser-Wärmepumpen ziehen ihre Wärme zum Beispiel aus der Umgebungsluft des Hauses und geben sie an das Wasser ab, das durch die Rohre der Heizung fließt. Luft-Luft-Wärmepumpen beziehen die Wärme aus der Umgebungsluft und geben sie direkt an die Luft im Haus ab – ohne Heizkörper. Sole-Wasser-Wärmepumpen und Wasser-Wasser-Wärmepumpen gewinnen die Wärme aus dem Erdboden oder aus einem Gewässer. Warmwasser-Wärmepumpen ziehen ihre Energie meist aus der Raumwärme. Sie sind nicht Teil der eigentlichen Heizungsanlage und dienen der Warmwasserbereitung.
Kosten und Förderung von Wärmepumpen
Eine Wärmepumpenheizung kostet über die Betriebsjahre hinweg weniger als eine mit Gas oder Öl betriebene Heizung. Das wurde in verschiedenen wissenschaftlichen Studien untersucht und belegt. Das gilt insbesondere vor dem Hintergrund, dass die CO₂-Kosten für fossile Brennstoffe steigen und derzeit hohe Förderungen von mindestens 30 und bis zu 70 Prozent für Wärmepumpen angeboten werden. Weitere Infos erhalten Sie auf folgenden Websites:
Sind Wärmepumpen laut?
Wärmepumpen können mittlerweile so leise arbeiten, dass sie niemanden stören – selbst in dicht bebauten Gebieten. Die Geräuschemissionen einer Wärmepumpe werden maßgeblich durch die genutzte Wärmequelle bestimmt. Im Gegensatz zu Erd- und Grundwasser-Wärmepumpen sind in Wärmepumpen, welche die Außenluft zur Wärmegewinnung nutzen, Ventilatoren verbaut, die im aktiven Betrieb Geräusche erzeugen. Weiterhin beeinflusst der Aufstellort die Übertragung des Schalls. Die Lautstärke einer Wärmepumpe kann aber durch die richtige Wahl des Aufstellortes deutlich reduziert werden. Generell lohnt sich ein Vergleich der Produktangaben zur Schalleistung in den Hersteller-Spezifikationen von Wärmepumpengeräten. Die Investition in geräuscharme Geräte ist sinnvoller als Maßnahmen, die darauf abzielen, den Schall nach der Entstehung zu dämpfen, zu dämmen oder zu isolieren.